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INDIEN

Nach 12 Stunden Fahrt in Kochi angekommen. Cochin heute. Die Stadt Ernakulam liegt auf dem Festland, vorgelagert nahe ein paar Inseln wo sich auch Fort Kochi befindet, dort sind koloniale Reste der Portugiesen. Mit der Fähre geht´s rüber.
Frauen haben eine eigene Reihe am Ticketcounter. Ob das Apartheid ist oder zum Schutz vor Gefummel in der Menge dient, weiss ich nicht. So oder so uncool, dass es nicht anders geht.
Cooler Capitain
Feels like home
Wer will, kann sich gerne dafür verantwortlich fühlen, dass er bei Aldi noch Plastiktüten kauft.
Schätze eher, das Problem ist hausgemacht. Indien hat ein eklatantes Müllproblem, oft gibt es nicht mal eine gescheite Entsorgung und die Leute schmeißen ihr Zeug einfach auf die Strasse. Mir sagte jemand, das seien die uneducated people. Habe so meine Zweifel an der Aussage.
Fort Kochi. Nicht nur Touristen landen hier an, ich habe kaum welche gesehen, sondern auch große Frachter. Alte Lagerhäuser und Großhändler bestimmen das Strassenbild.
Wenn die Handys nicht wären, würde ich mich manchmal fühlen wie in einer Zeitmaschine, die 50 Jahre zurückdreht.
Lüften statt waschen?
Letztes Jahr war die Biennale hier, sie ist gegangen, die Kunst blieb.
Irgendein gender Kram. Hat die Leute hier wahrscheinlich total begeistert, Top Thema in Kochi und Indien.
Wer mag, kann sich das durchlesen. ich habe es überflogen und nicht verstanden, good luck:
Sieht ganz gut aus im Gegenlicht. Langt ja eigentlich.
Hier wohnt eine Künstlerin, die vor ein paar Jahren mal in Berlin ausgestellt hat, wer hat das nicht? Irgendwelche Gutmenschen haben ihr wohl das Ticket bezahlt, so weit ging die Menschlichkeit dann nicht, dass sie dort etwas verkauft hätte. Ehrlichgesagt ist sie auch nicht gerade die neue Picassa.
Als Deutscher hatte sie mich aber damit natürlich gleich am Haken. Nachdem ich ihr erklärte, dass ich nicht die nächsten Wochen einen metergroßen Schinken in meinem Koffer herumschleppen möchte, habe ich mich bereit erklärt, ein paar Postkarten zu kaufen. Bei der Bezahlung hat sie zu wenig herausgegeben und als ich dann sagte, dann will ich die gar nicht mehr, gab sie dann doch mir den Rest und meinte pikiert, sie sei schließlich eine Künstlerin und würde nicht handeln.
Ja nee, ist klar.
Zum Sightseeing jetzt. Mich hat ein Tuk-Tuk Fahrer angehauen ob er mich bissl rumfahren soll, kostet 50 Rupien, kein Euro. Das sei aber verdammt billig. Ja, er würde nur an 4 shops halten, er bekäme da Coupons für Sprit. Ich sagte ihm, dass ich garantiert nix kaufe, null, nada, nothing. Egal, solange ich rein und wieder rauslatsche, bekommt er seine Coupons.
Warum nicht, ich habe Zeit und schräg ist das allemal.
Tatsächlich hat er mir alles hier gezeigt, fast zwei Stunden, ich bin in die shops und wieder raus und er war zufrieden. Krasses Indien. Habe noch etwas auf die 50 draufgelegt, bin ja kein Arsch. War ein schöner Nachmittag.
Die einzige Synagoge, sehr alt, weit und breit, sind sie mächtig stolz drauf, ist eher muslimisch geprägt die Region. Wieviele Juden denn heute noch hier leben, wollte ich wissen. Er zeigte auf ein Haus, wo angeblich noch einer wohnen würde. Da kann man schon mal Toleranz ausüben.
Das Haus ist 400 Jahre alt. Nochmal 400 wird es nicht packen.
Fahrschule auf dem Kirchplatz
Innen dann so.
Ein Hindutempel, schön zu erkennen am Swastika
Und eine orthodoxe christliche Kirche. Alles versammelt hier und soll gleichzeitig zeigen, wie Religionen doch friedlich koexistieren könn(t)en
Allahs Weckdienst selbstredend auch vertreten.
Nicht dass das ein toller Tempel wäre, den Rauch wollte ich zeigen. Die übliche Müllverbrennung mit dem guten Geruch von schmelzendem Plastik. Zigaretten Rauchen in der Öffentlichkeit hingegen ist in Kerala verboten. Der Passivraucher muss geschützt werden.
Shiva, der Zerstörer, mit seinen zwei Frauen. man gönnt sich ja sonst nichts. Und seinen, äh, Kindern.
Ich bin ein ignoranter westlicher Ketzer ohne jegliches Wissen zur hinduistischem Mythologie, keine Frage. Dass der Kleine hier aber offensichtlich mit der Rotzbremse auf die Welt kam, hat meinen Tag aber schon vergoldet.
Dieses Tempelchen ist mit Wässerchen umgeben, an speziellen Feiertagen fahren die Pilgerchen mit Bootchen rüber.
Das finde ich wiederum sehr putzig und nett. Ganz ehrlich, auch wenn man mir´s nun nicht mehr glauben mag.
Die berühmten chinese fishernets von Kotchi. Pflichtschuss.Bitte sehr.
Die Tunas sind von weiter her.
Zum Abschluss noch im Kathakali Theater gelandet. Zumindest in einer Tourie Vorstellung, wo erklärt wurde, was es damit auf sich hat.
Die Schauspieler werden offensichtlich zuerst geschminkt.
Gesichtsausdruck, Augen- und Handbewegungen haben alle eine bestimmte Bedeutung. Damit arbeiten die Schauspieler und erzählen ihre Geschichte statt mit großem Päperä und overacting. Sehr anders, sehr spannend, sehr beeindruckend. Eine Tradition, die von den Eltern an die Kinder weitergegeben wird, sowie in speziellen Schulen erlernt werden kann.
Genug Theater. Noch etwas streetart und erstmal wieder Richtung beach. Ja. Warum nicht?
Kultur schön und gut, mein Wohlfühlevel braucht ab und zu mal ice in the sunshine. War schließlich schon seit fast 10 Tagen nicht mehr am beach und zufällig ist einer in der Nähe.
Frauenpower und Islam? Man (frau) darf ja noch träumen. Eines Tages vielleicht, eins Tages.
Schwer zu verstehen. Ein fetter Sturm, cool dargestellt übrigens. Und dann? Die Menschen rufen die Kirchen um Hilfe an aber die kommt am end von der weltlichen Armee? Dürfte zumindest der Realität nahe kommen. Gott, so er denn existiert, hat noch keinem Menschen auch nur den geringsten Gefallen getan. Wir kümmern ihn schlicht einen Scheissdreck. Wozu dann anbeten?
Ich bete die Schönheit an, die Frauen, die Sonne, mein Auto, damit es noch ein Jahr durchhält, Bier und die Palmen am Meer. Wozu sollte ich aber jemanden anbeten, der sich einen Scheissdreck um mich kümmert?
Darf man in Indien natürlich so nicht sagen. Die Religiösen dieser Welt verstehen das nicht. Hier bin ich Christ und basta.
Ca 50 km in weiter in den Süden, schöne Strecke, auch ohne Gott.
Schön, nicht wahr?
Nicht mehr so schön. Erzähle das mal den Leuten, die jetzt endlich Strom haben.

Auch nicht schön. Der arme Teufel sieht nicht glücklich aus.

Mehr Elefanten. Auf einem Tempelfest gelandet auf dem Weg zum beach. Nehmen wir mit.

Die Ladies sitzen derweil im Schatten. Na Jungs, dann trommelt ihr mal schön.

Wo ist der Fehler?
Nicht bei den Plakaten, Elefanten sind hier wohl das „big thing“.
Nicht bei den Kommunischte Fähnle, soweit ich weiss wird Kerala von jenen regiert. Schaun mer mal, wann sie auch diesen Staat ruiniert haben.
Nicht bei der Aufforderung die Hupe zu betätigen obwohl das Schwachsinn ist, das muss man einem Inder nicht extra sagen.
Nein, sondern dass sich hier jedes Fahrzeug komplett auf seiner Fahrbahn bewegt. DAS habe ich tatsächlich bisher selten gesehen. Meistens kommt dir auf deiner Fahrbahn mindestens ein Bus entgegen und dein TukTuk weicht im letzten Moment noch irgendwie aus.

Ganz typisch. Frauen hängen zusammen und Männer hängen zusammen, durchmischt sieht man die Geschlechter selten bis gar nicht, höchstens mal ein Paar.
Ich finde das ja blöd. Vielleicht ist es aber einfach nur die natürliche Ordnung unserer Spezies und wir Westler werden mit unserer Pseudo-Toleranz, dem Kommerz und der Arroganz, Müll und Atombomben fressen und übrig bleiben die Gesellschaften hart an der Natur.
Wer  weiß das schon? Wobei die Geschichte der Arten eines gezeigt hat, nicht erst seit Darwin: die Harten überleben, die Netten sterben. Kann man bedauern, sollte man aber auf dem Schirm haben.

Beach, I´m coming!

Definitiv mehr Fischer als Touristen in dieser Gegend. Hat Seltenheitswert auf diesem Planeten

Weiß nicht wann ich das letzte mal so einen Strand gesehen habe. Kilometer lang kein Mensch, ein paar Boote, ein paar Köter denen ich kurz mal klar machen musste, wer Alpha ist, das wars. Unfuckingbelieveable!



A `lil paradise here
Siehst du auch so, nicht wahr?
Auch wenn es ein echter Akt ist, ein Bier aufzutreiben. Doch dazu vielleicht später.
Vorher noch den Klassiker, gucke schliesslich wieder gen Westen.

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7 Kommentare

  1. Birgitt 8. Februar 2019

    Wunderbar deine Fotos!
    Liebe Grüße

  2. RaINER 5. Februar 2019

    Salute,
    die Bilder vermitteln den Staub, den Rauch, die Hitze und den Lärm. Wer schon mal in ähnlichen Gefilden unterwegs war, kann es schon fast spüren.
    Und: Wie ist das Essen – außer scharf ?
    BTW: Kannst Du mir eine getrocknete Chili-Schote mitbringen ? Kriegst irgendwann ein Pflänzchen zurück.
    HG

  3. RaINER 5. Februar 2019

    Salute,
    die Bilder vermitteln den Staub, den Rauch, die Hitze und den Lärm. Wer schon mal in ähnlichen Gefilden unterwegs war, kann es schon fast schon spüren.
    Und: Wie ist das Essen – außer scharf ?
    BTW: Kannst Du mir eine getrocknete Chili-Schote mitbringen ? Kriegst irgendwann ein Pflänzchen zurück.
    HG

  4. Rainer 25. Januar 2019

    Nach Goa jetzt das „richtige Indien“. Bin gespannt auf Deine Berichte.

  5. Sany 24. Januar 2019

    Einfach nur wunderschön! Am liebsten würde ich meine sieben Sachen packen und losziehen. Genieße in vollen Zügen <3

  6. raINER 21. Januar 2019

    “ the king of good times“ – das Heilversprechen von Kingfisher liegt auf dem Tresen.
    In diesem Sinne erstmal ein gutes Ankommen und gute Reise !

  7. Da Bruda 19. Januar 2019

    Das ist ja schon mal recht impressiv. War übrigens nett das Gespräch gestern. Alles Gute und weiterhin viel Spaß.

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