sh-art

photographics

on the road again 2018

In aller Herrgottsfrühe mit dem nightbus in Chaugtha am beach angekommen. Hier ist schon der Teufel los. Die Hüte sind hier wohl der Renner. Habe trotzdem keinen gekauft. Steht mir glaubich net so gut und im Bus gibt´s Probleme mit dem Nachbarn. 
Hier war es morgens schon so warm und feucht, dass mir die Linse beschlagen ist. Früher hat man den Weichzeichnereffekt mit nem Nylonstrumpf über dem Objektiv gemacht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wer würde bei dieser company nicht seinen Pool kaufen wollen? Bei mir hapert es nur leider an einem kleinen Detail.
Es kann so schön sein am Strand.
Manchmal.
Geht doch nix über ein Quad, was morgens um 7 am Bungalow vorbeibrettert.
Also weiter. Gschwind ein, nunja, Moped gemietet und etwas die Küste hoch. Im Landesinneren beginnt der Dschungel. 
Ein anderes Leben hier.
Es gibt sie noch, die einsamen Strände.
Sieht ja erstmal paradiesisch aus. Wenn du dein Leben hier verbringen musst, siehts du die Dinge wohl anders.
Muss ich ja nicht. Daher, super geil sone Strasse entlang zu fahren.
Can´t get enough!
Ebbe im Hafen.
Samma spinnt ihr, das Boot hier abzufackeln?
Wird wohl in Ordnung gehen, wenn der Kapitän dabei so ein Grinsen im Gesicht hat.
Ich kann echt viel nachvollziehen, wenn ich mich anstrenge. Die Müllsituation in vielen Ländern aber nicht. Auch hier pfeffert der Normalo seinen Abfall einfach in die Pampa. Dose leer? Weg damit. Die Styro-Packung aus dem Imbiss aufgefuttert? Kann liegen bleiben. Wird schon jemand wegräumen, wenn nicht, ist´s auch egal. Im Ergebnis leben viele dann in und mit dem Müll, Kinder spielen darin. 
Der Deutsche rettet die Welt durch minimale Vermeidung von Plastiktüten, die sowieso alle resycelt werden, woanders, wo das Zeug echt in Pampa und Meer landet, kümmert es niemanden. Ich glaube, wir Menschen sind einfach alle total bescheuert.
It is a sad and beautiful world.
Sunset without sun. David Caspar würde vor Neid erblassen.
Genug Meer. Back with bus.
Auch seltsam, um´s Eck ernten sie, hier pflanzen sie den Reis.
Was bietet er denn da an?
Gegrillte Spatzen oder sowas plus deren Eierchen. Brauchen sie jetzt ja nicht mehr. Puh. Scheint ne Spezialität zu sein, im Bus kaufen manche ein, zwei davon zum Snacken.
Ich halte mich ans mitgebrachte Vesper.
So sieht ne birmanische Raste aus. 
Übrigens: das Land heißt zwar Myanmar, aber myanmarisch oder so gibt´s nicht. Hab´s gegoogelt. Man muss birmanisch oder burmesisch sagen, die Einwohner von M. sind Burmesen. Alles net so einfach. Aber einfach ist langweilig. Dann kann ich auch zuhause bleiben – bei den Deutschen aus Alemana in Germany, haha!
Sweet dreams are made for this
Bus, Taxi, Flughafen, ab nach Mandalay in den Norden. Alles nicht so einfach hier, funktioniert dann doch irgendwie. Mandalay ist die zweitgrößte Stadt in Myanmar, ich war nur kurz dort, fand es aber viel entspannter als in Yangon. In Yangon war es feucht und dirty, in Mandalay ist es heiss und dusty, die Regenzeit ist rum. Soll mir recht sein. 
Auf geht´s zum Tempel, wo man dem goldenen Buddha etwas Gold spenden kann.
Da hinten isser. Frauen dürfen aber nicht zu ihm hin, die müssen vor der Absperrung sitzen bleiben. Anbeten ist erlaubt.
Selbst als bekennender Sexist finde ich, dass das zu weit geht. An der Stellung der Frau muss hier ohnehin noch gearbeitet werden. Sieht auf den ersten Blick soweit nach Gleichberechtigung aus, isses aber nicht. Mönche werden hier z.B. sehr hoch angesehen,  Nonnen, von denen es auch ein paar gibt, eher weniger. Eine Frau mit zwei Söhnen hat eine höhere Stellung als eine mit zwei Töchtern.
Im Alltag bekommt man von der Denke wenig mit, es gibt, bis auf hier, keine Geschlechtertrennung oder sowas, in Arbeit und Freizeit ist es bunt gemischt, man sieht auch mal ein Paar Knutschen, wenn sie denken, es sieht grad keiner. Die inoffizielle Präsidentin ist eine Frau. Es besteht also Hoffnung, dass man den bescheuerten Teil seiner Tradition irgendwann überwindet.
Man(n) kauft ein Päckchen mit Blattgold und päppt es an den Buddha. Soll mal wieder Glück usw. bringen. Der Buddha sieht zumindest nicht unglücklich aus.
Ins Gesicht darf man nix kleben, die Leute sind aber davon überzeugt, dass mit dem Körper auch das Gesicht wächst. Magic.
Für die Mädels am Rand gibt´s ne Live Übertragung des Geschehens. 
Vielleicht will man ja auch nur die Frauen davor bewahren, dass sie ihr Erspartes für so einen Schwachsinn zum Fenster raus werfen. Allerdings sah ich auch eine Lady, die einem Kerl ein Päckchen in die Hand drückte, damit er es für sie nach oben schafft. 
Naja, ich hab dann auch mal mitgemacht. Ich darf das ja. Ist net wirklich teuer und schaden kann´s, wie gesagt, nix.
Goldfinger
Bis aus einem Stückchen Gold ein hauchdünnes Blättchen wird, vergehen Stunden, wo gehämmert, gehämmert und gehämmert wird.
Hier werden dann die Päckchen gemacht. Das Papier dazwischen wird aus Bambus gemacht, auch in Handarbeit. Ist ein besonderes Papier, die hauchdünnen Plättchen dürfen ja nicht verkleben.
Aus einer Unze (ca 32g) werden dann am End 32000 Blättchen. Eines wiegt dann so ein tausendsdel Gramm und ist ca. 3,5 ct wert, habs nachgeguckt. In meinem Päcken waren 5 Blättle, bezahlt habe ich 1000 Kyat, ca 60ct. Die Schufterei um aus dem Pickel Gold die Blättchen zu machen, muss man noch einbeziehen, die wird aber kaum hochbezahlt sein.
Jetzt kann man sich ausrechnen, was die endlose Päpperei der Pilger so unterm Strich einbringt, da freut sich nicht nur der Buddha.
Weiter in den alten Königspalast. Der letzte König wohnte dort zwar vor 150 Jahren und der Palast selbst wurde im WK2 zerstört, weil dort die Japaner, die Burma besetzt hatten, bombardiert wurden. Die Militärregierung baute den dann wieder auf. Mit Hilfe von Zwangsarbeitern, das erzählt dir hier aber niemand. Deshalb, und weil das riesige Gelände von der Armee genutzt wird, ist der Pseudo-Palast net so beliebt. Den Touri scheucht man natürlich trotzdem gerne durch.
Achso. Tadmadaw heißt das Militär hier. Der übliche Propaganda bullshit also aus der beschränkten Sozialisten Mottenkiste. 
Geisterstadtmäßig.
Wenigstens für einen guten shot gut.
Innen so leer wie aussen
Gibt einen Turm da. Also nix wie hoch, ächtz.
Bist oben, kannst runtergucken.
Hätte man sich auch schenken können, den „Palast“.
Immerhin noch the cooles ass in da town getroffen.
Next. Jetzt geht es zu dem Tempel, der angeblich das größte Buch der Welt beherbergt.
In diesen Türmchen, von denen es unzählige gibt, steht jeweils eine Seite in Stein gemeißelte Weisheiten des Buddhismus. 
Strassenhunde gibt es hier unzählige.
So sieht das dann aus. Die Schrift können nur Mönche lesen, also die, die´s gelernt haben.
The second coolest ass in da town
Zur Abwechslung gibt´s in der Mitte des Areals etwas Gold.
Seltsame Figürchen überall. Alles hat irgendwie ne Bedeutung. Aber welche? Ob die Leute hier das so alles wissen?
Normalerweise sollen die Gestalten am Tempeleingang die bösen Geister draussen halten. Wobei das für mich unlogisch ist, was sollen die den einem Erleuchteten denn anhaben können? Was ist aber schon logisch in der Religion?
Das ist die main attraction von Mandalay schlechthin. Die sagenhafte U Bein Brücke. Die, selbstverständlich, längste Fussgängerbrücke der Welt. Bitte sehr.
Vielleicht liegt es am wenigen Wasser, das der See gerade hat, aber hier war alles vermüllt, es hat gestunken und die Massen haben sich auf der Brücke herumgequetscht.
Weiter hinten wurde es leerer, weil im Gegensatz zu den meisten bin ich ganz rübergelatscht in der Hoffnung, ein Boot zu finden, dass mich zurückbringt. Pustekuchen.
Also zurück. In der Mitte konnte man runter, da waren dann Boote, die einen horrenden Preis wollten, damit sie einen zum Sonnenuntergang zum geeigneten Fotospot bringen. Sonnenuntergang ist die große Nummer hier.
Arschlecken. Bin gschwind in den Matsch gestiefelt und habe den obligatorischen Schuss gemacht, kurz vor Sonnenuntergang.
Blöderweise hat sich der Sonnenuntergang heute hinter den Wolken verabschiedet.
So wartet man denn auf den teuer bezahlten und ungelieferten sunset. Zum Glück bin ich nicht gehässig.

Zurück Beitrag

© 2024 sh-art

Thema von Anders Norén