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on the road again 2018

Burma, Birma, Myanmar. Rangoon, Rangon, Yangon. Namen ändern sich, Länder auch. Zum Glück. Seit einigen Jahren kann das Land wieder bereist werden. Man hat sich wirtschaftlich und politisch geöffnet. In den Zeiten der sozialistischen Militärdiktatur ist Myanmar zu einem der ärmsten Länder der Welt geworden. Herzlichen Glückwunsch. Jetzt hält der Kapitalismus Einzug, was dem Land offensichtlich gut tut. Es geht langsam was. Von dem Nachbarn Thailand ist man noch Lichtjahre entfernt, die Aufbruchstimmung allerdings kann man sofort spüren, sobald man hier die Strassen entlang geht. Mal gucken, was kommt.
Nun, eine Schönheit ist Yangon wohl nicht gerade, wie allerdings kaum eine Stadt in Süd-Ost-Asien.
Ich habe gelesen, Myanmar wäre eine Mischung aus SO Asien und Indien, das Gewusel auf den Strassenmärkten ist jedenfalls schon mal beachtlich.
Es gibt wohl so zwischen 50 und 60 Millionen Einwohner hier, ca 10% leben in Yangon.
Frauen und auch Jungs schmieren sich hier oft Thanaka ins Gesicht, eine Paste die vor UV Strahlung schützen soll. Helle Haut gilt in Asien als schön. Manche Mädels machen daraus eine Kunst. Man will ja net nur vor der Sonne geschützt sein, sondern dabei auch noch gut aussehen.
Angeblich ist die Shwedagon Pagode mitten in der Stadt das Highlight von Yangon. Also gut, nix wie hin. 
Einer von vier Eingängen zum Tempel. Von Löwen bewacht. Das das Löwen sind weiss ich vom Taxifahrer, ich hatte auf Drachen getippt, was er überhaupt nicht verstehen konnte. Löwen, logisch, wie kann man nur so blöd sein? Anfängerfehler.
Drache von hinten.
Ein langer Weg zum Tempel.
Und hier tatsächlich Rolltreppen! Rolltreppen zum Tempel, sowas habe ich noch nie gesehen. Normalerweise steht einem der Schweiß auf der Stirne und die Puste ist weg. Rolltreppen find ich gut.
Dafür wäre ich allerdings auch gelaufen. Was eine Pracht.
Oben angekommen landet man auf einem riesigen Gebiet mit wohl einer der größten Pagoden, unzähligen kleinen Tempeln, Pagoden und Buddhafiguren.
Für jeden Wochentag gibt es einen Platz vor der großen Stupa, wo ein Buddha mit einem Wassertrog steht. Man geht zu dem seines Geburtstages und begießt den Burschen mit Wasser. Das soll dann Glück bringen.
Ich bin dann natürlich zum Sonntag gelatscht.
Und habe auch ein bisschen gegossen. Ich mein, schaden kann´s ja nicht.
Der Tag geht zu ende, das Fege-Kommando kommt.
Nur weil man Mönch ist, muss man sich noch lange nicht um die Putzen scheren.
Da meditieren sie wie der Teufel, das Nirvana kommt zu den Ohren heraus und sie haben Stolz und ein Ego wie Donald Trump. Ich hab´s zu oft schon gesehen.
Ich mag den Buddhismus, wirklich, ist mir von all den Religionen die sympathischste. Aber ein Buddhist ist nur deshalb allein kein besserer Mensch. 
Hier wird immer mal wieder die Goldbeschichtung erneuert. In der ganzen Anlage sind angeblich Gold, Diamanten und Edelsteine im Wert von Billionen Dollar verbaut.
Gold ist hier Trumpf, habe ich das schon erwähnt? Am liebsten natürlich in Echt.
Links an der Säule ist ein Zugmechanismus, der den, klaro goldenen, Vorhang oben hin und her bewegt und dem Buddha damit Luft zufächelt. Soll Glück bringen.
Ich hab dann auch mal gefächelt. Ist ja auch verdammt heiß hier und ein kühles Lüftchen kann daher jeder mal gebrauchen.
Standesgemäß geht´s jetzt nach unten. Habe nix anderes erwartet, allerdings hier ohne Rolltreppe.
Mal g´schwind in den Tempel, haha. Jetzt ist Nacht und ich habe einen Mordshunger. Hier sieht es doch schon mal gut aus.
Auf Trauben und Früchte habe ich allerdings jetzt weniger Gelüste.
Auch Heuschrecken müssen grad nicht sein.
 Die Spießchen hier sehen doch lecker aus.
Oder hier?
Voller Magen macht gute Laune. Könnte natürlich auch am Whisky liegen.
I think, he´s the boss.
Geile Schuhe, wa?
Nachdem ich ein bissl zugeguckt habe, musste ich natürlich auch mitspielen. Ich war schneller platt als ne Dose Myanmar bei Mittagshitze. Time to sleep.
What a day.

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