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INDIEN

Der Nachtzug nach Bangalore. Hab kein Auge zugemacht weil gegenüber einer so laut geschnarcht hat, dass man den Zug net mehr gehört hat.
Bangalore ist die HighTec Stadt in Indien. Das Silicon Valley Asiens. Unzählige Firmen entwickeln dort die Hard- und Software der Zukunft.
Bin gleich los mit einem Fahrer um die Stadt zu sehen. Hochhäuser mit modernen Appartements sind immer ein Indikator für wachsenden Wohlstand. Zumindest in Asien.
Denn auch in Bangalore müssen manche Leute noch so wohnen.
Jetzt zoomen wir aber mal ran. Die zwei, die gerade aus der Hütte kommen, sehen aus wie aus dem Ei gepellt. Das hätte ich nun nicht erwartet. Die wirklich armen laufen zerlumpt herum und schlafen auf der Strasse.
Tempel mit Löwnkopfenigang. Das Nummernschild mit KA am Anfang steht übrigens nicht für Karlsruhe sondern für Karnataka, der Bundesstaat, in dem wir immer noch sind.
Der berühmte Bull-Temple von Bangalore
Man darf nicht fotografieren, trotzdem ein Schuss vom Bull, dahinten sitzt er. Aus Granit gehauen und immer frisch geölt.
Das war im Krishna Tempel von den Hare Krishnas.
Hare Krishna Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Rama Rama, Hare Krishna
Im Eingang gab es zwei Möglichkeiten, entweder direkt in die Haupthalle oder über einen Weg von so ca. 50 Kacheln. Auf jeder Kachel musste man das Mantra vor sich hin brabbeln, das bringt dann Glück. Ich bin den Kachel Weg gegangen, habe aber ein bisschen geschummelt weils mir sonst zu lange gedauert hätte. Bekomme ich nun wenigstens ein kleines Glück?
Ebenfalls fotografieren verboten. Wie alle Tempel bisher lohnt es ohnehin nicht besonders. Ich habe weiss Gott schon schönere gesehen als diese bisher in Indien.
Eine Halle zum Beten mit bisschen Gold und Schnickschnack, das war´s. Dann wird man an unzähligen Verkaufsständen mit Plastikdevotionalien, Büchern, T-shirts, Essen etc zum Ausgang geleitet. Immerhin, die Philosophie des Gründers ist nicht verkehrt. Er hat sich und seinen Anhängern dem Glück auf Erden verschrieben, das fleischlos, drogenlos, besitzlos und alles-los zu erreichen sei. Dabei hilft die Sekte den Armen. Wenn die Spenden und Erlöse aus dem Verkauf dort wirklich ankommen, soll es mir recht sein. Ich habe halt immer so meine Rest-Zweifel. Dafür habe ich in meinem Leben schon zu viele fette Gurus in Luxuskarossen gesehen.

Ein „Palast“. Nun ja. Immerhin ein historischer Ort, worauf man stolz ist weil dort der damalige König die Briten noch schlug. Später, bekannterweise, haben die Inder das nicht mehr geschafft und UK hat sich das Land unter den Nagel gerissen und ging dabei nicht zimperlich vor.
Ausserdem war der König Moslem, daher die Bögen, die Pfeiler haben den hinduistischen Style. Ein Symbol für das friedliche Nebeneinander der verschiedenen Religionen in Indien, worauf man hier ebenfalls sehr stolz ist.

Viel ist in dem „Palast“ nicht zu sehen, ein paar alte Wände und diese Installation aus Plastik, wo der indische Tiger einen britischen Soldaten vespert.
Nebenan ein Tempel mit dem üblichen money for blessing
Weiter auf den ziemlich vollgestopften Strassen Bangalores.
Bangalore heißt mittlerweile Bengaluru. Man hat alle Städtenamen verindischt, weil man damit das Kolonialerbe endgültig loswerden will.
Weiter ins Kunst Museum. Immerhin das Gebäude hat was. Innen dann so spannende Exponate wie diese:
Hat mir schon besser gefallen.
Sowieso.
Die Fussmatte bringe ich lieber nicht nach Deutschland mit.
Der etwas moderner Teil der Stadt.
Regierungssitz
Government work is god work. Aber sicher doch.
Wobei, wenn ich Merkel und Allah so damit verbinde…
Zwar gibt es in Bengaluru Malls für die Reichen und Schönen, die sich dank der Tech Industrie hier tummeln, die Strassenmärkte sind aber viel spannender.
Ein Händler
Das übliche Strassenbild. In der Stadt geht es trotzdem wohl um einiges gesitteter zu als woanders. Es gibt viel Grün und die Vermüllung ist nicht ganz so krass.
Der Mann mit Hut ist Strassenpolizist. Hat hier wohl aufgegeben.
In einer dieser Verbrecheragenturen hat man mich wahrscheinlich mit meinem Zugticket für die Weiterfahrt betrogen. Muss das morgen klären. Nervt.
Leider muss man immer und überall aufpassen, dass man nicht über den Tisch gezogen wird. Als westlicher Tourist ist man oft nichts als ein wandernder Geldbeutel, den es bestmöglichst auszuräumen gilt.
Selbst in dieser Spelunke wollte man mir das Bier für 50 Rupien mehr andrehen. Glücklicherweise kenne ich die Preise aber mittlerweile.
Die Nachtbusse warten auf die Ausfahrt in einer hoffnungslos überfüllten Strasse. Hupen hilft zwar nix, wird von allen Fahrern ständig genutzt. Der Sound einer indischen Stadt hört sich entsprechend an.
Neuer Tag, neuer Verkehr
Gefährliche Fallen für jemanden wie mich, der nach oben, recht, links, geradeaus guckt.
Einmal da rein getrampelt und das war´s dann.
Kino mit irgendeinem Superstar, entsprechend promoted. Vollbart und Haarpracht, das Männlichkeitsideal des weltweiten Zeitgeists.
Mein Bild ist wohl veraltet, hatte auf Rotzbremsen a la Freddie Mercury gehofft. Oldschool India.
Zwischen Benz und Tata findet sich das durchaus aber immer noch.
Oldschool India in den Seitengassen Bangalores.
Nachtzug. Weiter.

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7 Kommentare

  1. Birgitt 8. Februar 2019

    Wunderbar deine Fotos!
    Liebe Grüße

  2. RaINER 5. Februar 2019

    Salute,
    die Bilder vermitteln den Staub, den Rauch, die Hitze und den Lärm. Wer schon mal in ähnlichen Gefilden unterwegs war, kann es schon fast spüren.
    Und: Wie ist das Essen – außer scharf ?
    BTW: Kannst Du mir eine getrocknete Chili-Schote mitbringen ? Kriegst irgendwann ein Pflänzchen zurück.
    HG

  3. RaINER 5. Februar 2019

    Salute,
    die Bilder vermitteln den Staub, den Rauch, die Hitze und den Lärm. Wer schon mal in ähnlichen Gefilden unterwegs war, kann es schon fast schon spüren.
    Und: Wie ist das Essen – außer scharf ?
    BTW: Kannst Du mir eine getrocknete Chili-Schote mitbringen ? Kriegst irgendwann ein Pflänzchen zurück.
    HG

  4. Rainer 25. Januar 2019

    Nach Goa jetzt das „richtige Indien“. Bin gespannt auf Deine Berichte.

  5. Sany 24. Januar 2019

    Einfach nur wunderschön! Am liebsten würde ich meine sieben Sachen packen und losziehen. Genieße in vollen Zügen <3

  6. raINER 21. Januar 2019

    “ the king of good times“ – das Heilversprechen von Kingfisher liegt auf dem Tresen.
    In diesem Sinne erstmal ein gutes Ankommen und gute Reise !

  7. Da Bruda 19. Januar 2019

    Das ist ja schon mal recht impressiv. War übrigens nett das Gespräch gestern. Alles Gute und weiterhin viel Spaß.

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